Antidote

Antidote

Von Michael Kraft, F 67930 Beinheim  

Antidote – Gegenmittel der Homöopathie 

Inimicals sind feindliche Mittel, also Mittel die nicht unmittelbar nacheinander verschrieben werden dürfen. Sie verderben die Wirkung des vorhergehen­den Mittels. GIBSON-MILLER bemerkt dazu, dass diese Regel nur gilt, wenn das erste gegebene Mittel eine Wirkung zeigte. Hatte es jedoch keinen Effekt, so kann auch sein feindliches Mittel bedenkenlos gegeben wer­den. Als Feinde bekannt sind z.B.: Phosphorus  und CausticumApis und Rhustoxicodendron Lycopodium nach Sulphur Antidots CLARKE bemerkt, dass ein Homöopath, der eine Arzneiwirkung nicht antidotieren kann, wie ein Autofahrer sei, der die Bremse nicht bedienen kann. HAHNEMANN lehrt aber nirgends. was wir gegen eingenommene Me­dikamente verschreiben sollen, sondern nur für den Patienten.

Die Anwendungsregel für Antidote ist eigentlich das Ähnlichkeitsgesetz.
Die Ähnlichkeit mit den Krankheitssymptomen muss also entscheiden (Orga­non, § 249, 250). Es gibt allerdings eine weitere Möglichkeit, eine fal­sche oder überenergetische Wirkung eines Medikaments zu vermindern. Dazu verwendet man Substanzen. die nicht auf dem Weg des Gegensat­zes, aber auch nicht auf Grund der Ähnlichkeitsregel wirken. Sie verhin­dern die Wirkung des Medikamentes und sollten vielleicht nicht “Anti sondern “Diadot‘ (die Silbe “Dia-“ bedeutet abschneiden) genannt wer­den.
Diadote
sollten Substanzen sein. die keine lange Wirkungsdauer ha­ben, wie z.B. Kampfer, Essig, Äther (vgl. nachfolgende Ausführungen). 
Antidote
Die Wirksamkeit der Antidote ist je nach Fall unterschiedlich. Genaue Re­geln existieren nicht, was deren Anwendung nicht erleichtert.

Folgende Be­obachtungen seinen erwähnt:
Eine einmalige Olfaktion von Kampferöl hat in einem Fall die unerwünschte Wirkung von Mercurius XM auf das Rücken­mark eines Pferdes definitiv unterbunden; bei einer Katze, die nach einer Gabe von Hyoscyamus starke Aggressionen entwickelte, konnte mit Zitro­nensäure jeweils kurz eine Besserung erreicht werden; gleichzeitig traten die Anfälle wieder auf. In anderen Fällen wiederum löst die Verwendung ei­nes Antidots gar keine Reaktion aus. 
Dynamische Antidote sind homöopathische Arzneien, die nach dem Ähn­lichkeitsprinzip verordnet werden. Sie bilden eigentlich das Simile für den Aggravationszustand und sind, wie besprochen, in der Liste von GIBSON­MILLER aufgeführt. Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass auch solche Arz­neien vorkommen können, die auf der Liste nicht verzeichnet sind.
In der Li­ste findet sich eine Auswahl der von GIBSON-MILLER zusammengetragenen homöopathischen Arzneien.
Für die Veterinärmedizin müssen wir ohnehin alle Angaben mit Vorsicht behandeln, weil sie eben beim Menschen erho­ben worden sind. Was uns in erster Linie leiten muss, ist das Prinzip der mög­lichst ähnlichen Arznei. 
Chemische Antidote können im Prinzip bei allen Arzneien wirken oder die Arzneiwirkung auch stören. Er­wähnt seien Kampferöl, Kamille innerlich oder äußerlich, Kaffee, Spiritus nitri dulcis und chemische Dämpfe.  Auch eine Narkose kann die Mittelwirkung unterbrechen.
Physikalische Antidote sind solche Einwirkungen wie z.B. heiße oder kalte Bäder, Massagen oder Wickel. Obwohl solche Maßnahmen häufig auch sinnvoll sind, sollte man sich bewusst sein, dass sich damit erstens die Sym­ptome ändern können und zweitens u.U. auch Reaktionen des Organismus auf die richtig gewählte Arznei unterdrückt werden können.
Daher sollte man „unterstützende“ Behandlungen besser unterlassen, wenn man der Ansucht ist, dass die gewählte Arznei vorteilhaft wirkt und man deshalb darauf verzichten kann.

Unbeabsichtigte Antidotierung:
Falls nach Verabreichung einer homöopa­tischen Arznei keine oder nur eine kurze Verbesserung eintritt, könnte etwas, was die Wirkung antidotiert, dafür verantwortlich sein. Dies können weitere homöopathische Mittel sein, die der Tierhalter auf eigene Faust zusätzlich verabreicht (dynamische Anti­dotierung). Auch Impfungen gehören möglicherweise dazu.
Sollte eine Vak­zinierung bald anstehen und notwendig sein (gesetzliche Vorschriften, Ausland – oder Tierheimaufenthalt etc.), so sollte diese mindestens drei Tage vor Verabreichung des homöopathischen Mittels angesetzt werden. Ebenso soll­ten in den ersten fünf Wochen nach Verabreichung Eingriffe wie Zahnbehandlungen, Kastration,  Röntgenabklärungen und ähnlich unterbleiben., da auch sie die Wirkung antidotieren können (chemische Antidotierung).

Eine Besonderheit der Antidotierung stellen schlechte Lebensverhältnisse dar.
Schon Hahnemann beschrieb, dass Rheumatiker aus feuchten Kellern auszie­hen sollten, damit die Homöopathie überhaupt zum Erfolg führen kann. Auch in der Veterinärmedizin gibt es da natürlich genügend mögliche Zustände: Pferde, die bis auf eine Stunde pro Tag in der Boxe oder im Stand gehalten werden, Katzen, die keinen Auslauf haben, Hunde, die den ganzen Tag unbeschäftigt in der Wohnung bleiben müssen, Batteriehühner, Schweine in Kastenständen sind  potentiell Gründe für eine Antidotierung. Beim Menschen ähnlich: Rauchen, Kaffee oder Teegenuss, Alkohol, Bäder, sogar Zähneputzen etc. sind Antidots, die die Wirkung der Homöopathie beeinträchtigen!
Deshalb stets ½ Stunde vor – oder nachher keine dieser Genussgifte benutzen! 

Ihr Michael Kraft